Internet-Fernsehen ist in vielen Haushalten möglich
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Internet-Fernsehen ist in vielen Haushalten möglich

Jan 01 Playing-Ducks  

Gastartikel:
Nur rund 10 % der deutschen Haushalte empfangen Fernsehen ganz ohne Antenne, Satellitenschüssel oder Kabel. Dabei könnten es viel mehr sein, denn schnelles Internet ist zumindest in städtischen Gebieten flächendeckend verfügbar. Anders als häufig behauptet, ist der Fernsehempfang über das Internet, kurz IPTV, auch nicht besonders teuer, mit eingeschränktem Angebot sogar gratis.

Diese Hardware wird benötigt

Wer TV auf einem Computer kostenlos anschauen möchte, braucht außer dem Computer selbst nur einen geeigneten Internet-Anschluss. DSL 6000, also eine Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens sechs Megabit pro Sekunde (Mbit/s), reicht aus für Fernsehbilder in Standardauflösung. Viele Anbieter wie Zattoo, Magine TV oder TV Spielfilm live sind zumindest in einer Basisvariante kostenlos und erlauben völlig legal den Empfang einiger ausgewählter Sender, zum Beispiel die öffentlich-rechtlichen Programme.

Hochauflösende Ausstrahlungen (HDTV) sind in der Regel kostenpflichtig. Sie erfordern vor allem sehr viel mehr Bandbreite. 16 Mbit/s sollten es schon sein. Damit ist auch die technische Leistungsfähigkeit eines Kupferkabels erreicht, weiß das TV-Info-Portal www.filmejetzt.com. Wer mehr will, namentlich sogenannte 4K-Angebote in Ultra-HD-Qualität, benötigt ein Glasfaserkabel, das mindestens 50 Mbit/s ins Haus bringt. Allerdings werden nur wenige Menschen einen Spielfilm am Computer genießen wollen. Vielleicht ist der Computer mit einem Beamer verbunden, sodass echtes Heimkino auf der Leinwand stattfindet.

Weit mehr verbreitet ist das Anschauen über ein klassisches TV-Gerät. Damit IPTV funktioniert, muss der Fernseher das Übertragungsprotokoll (IP = Internet Protokoll) verstehen. Moderne Smart TV können das von Hause aus, auf ihnen lassen sich auch Apps der Streaming-Anbieter installieren. Ältere Fernseher benötigen einen speziellen IPTV-Reciever, den man kaufen oder mieten kann.

Das Gerücht vom hohen Preis

In der Diskussion über das beste und günstigste Programmangebot werden für IPTV oft hohe Monatsgebühren genannt. Übersehen wird dabei, dass es sich dabei meist um Paketpreise einschließlich Telefon, ein umfassendes Angebot an Sendern und sogar mit Spielfilmen auf Abruf (VoD = Video on Demand) handelt. Die Preisgestaltung muss den Vergleich mit dem Kabel keineswegs scheuen. Und auch das angeblich kostenlose Antennenfernsehen DVB-T ist seit der Umstellung auf DVB-T2 im Jahr 2017 in weiten Teilen zum Bezahlfernsehen geworden. Privatsender werden nur noch in HD-Qualität angeboten, und dafür ist eine Gebühr fällig.