HAUTNAH feat. syncD
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HAUTNAH feat. syncD

Jan 18 Playing-Ducks  

HAUTNAH feat. syncD

„Die schalten sogar ihr Wlan aus, wenn ich Training habe, damit ich nicht lagge. In meinem Zimmer steht auch der MVP-Pokal und jedes Mal, wenn meine Eltern in mein Zimmer kommen, sehen sie den und wissen gleich Bescheid, was los ist.“

Herzlich willkommen zur ersten Folge von HAUTNAH. Bei dieser exklusiven Playing Ducks Serie erwarten Euch in der ersten Staffel sieben Folgen – jeden Freitag um 19:00 Uhr erscheint eine neue Folge. In umfangreichen Interviews stellen wir Euch unser CS:GO Team samt Analyst und Manager näher vor, sodass #kennekeinen zumindest bei den Ducks nicht mehr gelten kann!

Den Anfang macht der Youngster David “syncD” Slovacek. Als junges Top-Talent überzeugte er mit seiner Performance bereits beim deutschen Hochkaräter Sprout. In seiner zweiten Saison bei den Playing Ducks möchte der Siebzehnjährige die 99Damage-Liga und die ESL Meisterschaft nochmal richtig aufmischen. In einem sehr persönlichen Interview spricht syncD über seine Karriere, seine ersten Kontakte mit der Szene, seine Familie und sein Privatleben.

Wer ist David „syncD“ Slovacek?

Hallo David. Du bist zwar schon lange kein Unbekannter mehr in der Szene, aber um der Interviewkonvention willen: Stell Dich bitte vor.

Hallo. Ich bin David aka syncD. Ich bin 17 Jahre alt und spiele Counter-Strike seit etwa drei, vielleicht auch seit vier Jahren. In der letzten Season spielte ich bereits bei den Playing Ducks, davor bei Sprout, mit denen ich die deutsche Meisterschaft gewinnen konnte. Ich glaube durch diesen Sieg wurde ich das erste Mal in der deutschen Szene etwas bekannter. Bei den Playing Ducks versuche ich mich jetzt mit diesem Team nochmal in der deutschen Szene zu etablieren.

Einige kennen dich womöglich aus deiner Zeit bei allet overdriven. Fangen wir mal früher an: Wie bist du überhaupt zu CS gekommen?

Zu CS bin ich durch meinen großen Bruder gekommen. Früher hat er öfters CS gespielt und dadurch bin auch ich dann in Kontakt mit dem Spiel gekommen – ab und an durfte ich mal ran und Zombiemodus, Poolparty und Co. spielen. Nach einiger Zeit hatte ich dann endlich mal meinen eigenen Steamaccount, auf dem ich mir CS:GO gekauft habe. Mein Laptop war allerdings viel zu schwach zum Zocken. 2014 habe ich einen richtigen PC bekommen und dann so richtig mit Counter-Strike angefangen.

Wie kam es, dass du in diesen eher professionelleren Bereich gerutscht bist?

Ich habe von Beginn an relativ viel Zeit investiert und mich sehr für das Spiel interessiert. Ich hab mich selbst immer weiter verbessert und dann irgendwann auch mit immer stärkeren Spielern gespielt, sodass ich selbst nochmal besser geworden bin. Ich glaube das war schon ein entscheidender Faktor bei mir.

Hast du die Szene bereits vorher gekannt? Was war deine erste eSport-Erfahrung?

Vor CS habe ich tatsächlich League Of Legends gespielt und mich da auch für Pros interessiert. Das ist bei denen da ja wirklich krass, auch krasser eigentlich als in CS. Die trainieren ja teilweise 13 Stunden am Tag – krank, wenn Du mich fragst. Auf der anderen Seite haben die dort natürlich auch Spaß daran und verfolgen ihren Traum. Durch den Kontakt mit der LoL-Szene wusste ich dann schon grob was der elektronische Sport ist. So richtig verstanden habe ich das Ganze dann, als ich selbst angefangen habe, bei 99Damage zu spielen. In meinem ersten Team hatte ich unter anderem mit Andyy gespielt, der jetzt bei expert ist, mit ChrisWa, der bei den BLUEJAYS war, mit croic und Delkore. Moment. Irgendwen vergesse ich da gerade und das tut mir voll leid… Jedenfalls habe ich da schon in der dritten Division gespielt und wurde dann von 99Damage gebannt, weil die herausgefunden haben, dass ich erst 15 war. Irgendwo auch meine eigene Schuld, da ich das sogar in meinem Profil angegeben habe. Ich musste dann warten bis ich 16 war und habe dann auch gleich in der zweiten Division gespielt.

Offline und abseits des Servers – Oder: Einfach nur David.

Was bist du im Reallife für ein Typ? Neudeutsch: outgoing oder laid-back zuhause? 😉

Mein Reallife ist relativ strikt. Unter der Woche habe ich natürlich mit Schule eher weniger Zeit. Ich komme montags z.B. um 17 Uhr von der Schule und muss mich dann erst beruhigen. Dann mal was essen und trinken, Hausaufgaben machen – das Übliche eben. Ab 19 Uhr geht’s dann zum Praccen über bis teilweise spät in die Nacht. Joa, dann schlafe ich und dann fängt das Ganze nochmal von vorne an.

Freitags und samstags haben wir z.B. kein Training, da kann ich dann mal was mit Freunden machen. Es ist auf keinen Fall so, dass ich mich gar nicht mehr draußen zeige und nur noch zocke. Ich achte sehr darauf, dass ich mit meinen Freunden im Reallife sehr viel Kontakt halte. Ich versuche den Kontakt echt aufrechtzuerhalten, indem ich meine Freunde auch mal von selbst anschreibe und frage, wie es ihnen geht und was gerade ansteht.

In Social-Media zeigst du dich oft sehr nachdenklich und emotional. Was steckt dahinter?

Der Start in dieses Jahr war sehr komisch für mich und zu dieser Zeit kamen diese Tweets auch. Davor habe ich eine Art „daily reminder“ gemacht, was mehr zur Motivation war.

Generell finde ich, dass es sehr wichtig ist, zu reflektieren und über Dinge nachzudenken. Jedenfalls hatte ich zu Beginn des Jahres ein wirkliches Hin und Her – manche Tage waren echt klasse, andere liefen nicht so gut. Deswegen kam es dann auch zu diesen eher depressiven Tweets. Jetzt bin ich aber wieder in einer echt guten Stimmung und denke auch nicht, dass ich in nächster Zeit nochmal solche Tweets bringen werde. Als es mir nicht so berauschend ging, musste ich einfach irgendwo ein Ventil für das finden, was mir im Kopf umherschwirrte. In Zukunft will ich, wenn überhaupt, eher wieder motivierende Sachen posten. Ich retweete gerne Beiträge von Coaches, die mich dann selbst auch nochmal motivieren.

Wie steht dein Umfeld und vor allem wie stehen deine Eltern zu deinem „Hobby“?

Am Anfang war es sehr kompliziert. Mein Bruder wusste von Anfang an davon und hat mich auch wirklich sehr supportet. Schon seit meinem ersten Team wollte er, dass ich immer weitermache. Er war echt immer da und supportet mich auch jetzt noch sehr.

Bei meinen Eltern sah das schon ganz anders aus. Beide wussten überhaupt nicht, um was es geht. Ich konnte es ihnen auch nicht wirklich erklären, weil sie teilweise sehr komische Fragen gestellt haben, die ich selbst nicht beantworten konnte. Zum Glück kam ich dann zu Sprout. Durch diese Saison wurden meinen Eltern die Augen geöffnet. Seitdem unterstützten auch sie mich enorm. Die schalten sogar ihr Wlan aus, wenn ich Training habe, damit ich nicht lagge. In meinem Zimmer steht auch der MVP-Pokal und jedes Mal, wenn meine Eltern in mein Zimmer kommen, sehen sie den und wissen gleich Bescheid, was los ist. Sie verstehen mittlerweile, dass ich hier meinen Traum verfolge.

Auch meine Freunde interessieren sich für mein Hobby. Man könnte fast sagen, dass meine Freunde manchmal sogar mit mir prahlen, weil sie mich schon im Fernsehen oder im Internet gesehen haben. Wenn ich auf Partys bin, werde ich von Leuten angesprochen, die ich gar nicht kenne: „Ey, das ist doch David, der professionelle eSportler.“

Im Großen und Ganzen werde ich momentan echt nur positiv damit konfrontiert.

Die Frage erübrigt sich schon fast, aber wie lange hat es gedauert, bis deine Eltern das Ganze akzeptiert haben? Wie hast Du sie überzeugt? Was waren deine Argumente?

Ich habe versucht, ihnen zu erklären, worum es geht. Am Anfang haben die halt nur gesehen, dass ich vorm PC sitze und zocke. Ab und zu war ich am rumschreien, das andere Mal laut am lachen. Die haben sich dabei echt nicht viel gedacht, bis mein Bruder denen mal richtig erklärt hat, was ich hier überhaupt mache.

Während des Halbfinales mit Sprout, das noch online ausgespielt wurde, waren meine Eltern in Tschechien mit meinem Bruder. Zu der Zeit hat er ihnen dann alles erklärt und auch die Szene nähergebracht. Er hat ihnen gesagt, dass es um Geld geht, um Verträge, um Fans, um Vereine, usw. Er war halt wirklich schlau genug, das Ganze mal mit Fußball zu vergleichen. Ich finde, dass eSport mit Fußball viel gemein hat und die Strukturen da ähnlich sind. Dass der Freund von meiner Mutter ein großer Fußballfan ist, kam mir dann natürlich auch zugute.

Schauen deine Freunde und deine Familie deine Matches?

Die Meisterschaft haben meine Eltern und sogar meine Großeltern, die gar keine Ahnung davon haben, geschaut. Auch meine Freunde fragen mich nach den Twitchlinks, wenn ich auf Snapchat oder Instagram mal was zu den Matches poste. Die haben halt nicht so viel Ahnung davon, schauen aber schon manchmal zu. Das motiviert mich auch echt. Ich vergleiche CS dann immer mit anderen Berufen, in denen du auch z.B. Teamfähigkeit zeigen musst. Der Unterschied ist dann eben, dass du im eSport in einem Teamhaus oder zuhause bist und nicht in ein Büro gehst oder so. eSport ist eigentlich ein 24/7 Job und teils anstrengender als andere Jobs. Nach der Erklärung haben die meisten das dann verstanden.

Sorry, aber der MUSS einfach sein: „Sorry muss gerade afk und essen (Mama ruft im Hintergrund).“ Versteht deine Mutter, dass es keine PAUSE in CS gibt?

Sie hat es jetzt wirklich verstanden. Früher musste ich ihr halt helfen, den Einkauf hochzutragen, wenn sie nachhause kam. Wenn ich jetzt im Spiel bin, respektiert sie das und versteht auch, dass ich nicht einfach ausmachen kann. Wenn sie mich braucht, mache ich das meistens dann nach dem Spiel. Wenn’s ums Essen geht, dann hole ich mir das meistens dann, wenn ich Zeit und Hunger habe.

Wie gehst Du mit Anschuldigungen à la „Ballerspiele machen aggressiv“ um?

Uff. Es ist echt schon lange her, seitdem das das letzte Mal passiert ist. Häufiger wird gesagt, dass Zocken einfach unnötig sei und nichts Positives ist. Ich versuche dann, ruhig zu bleiben und demjenigen zu schildern, was eSport wirklich ist und was man damit erreichen kann. Auch in der Schule habe ich schon einige Referate über eSport gehalten und den Leuten immer versucht zu erklären, was es damit auf sich hat.

Hast Du überhaupt schon irgendwann vorher mal daran gedacht, Profispieler zu werden?

Als ich mit CS angefangen habe, habe ich daran überhaupt nicht gedacht. Ich wollte, um ehrlich zu sein, eigentlich einfach nur Global werden, was sogar echt schwer war am Anfang. Ich bin in Silber I gestartet. Nach etwa einem Jahr war ich dann Global und das war dann auch nicht mehr so krass. Ich meine, ich war natürlich noch ein Noob. Ich habe mich dann immer weiter hochgespielt, weil ich einfach überall den höchsten „Rang“ erreichen wollte. Mittlerweile hat sich mein Mindest völlig geändert. Mein Traum ist es, einer der besten Spieler der Welt zu werden und auch im deutschen Bereich ein namhafter Spieler zu werden.

Wie läuft es in der Schule? Ist das mit deinem Team vereinbar?

Ich habe mir vorgenommen, mir in nächster Zeit einen Wochenplan zu erstellen. Dort will ich mir dann genau aufschreiben, was jeden Tag so ansteht, um das besser miteinander zu kombinieren. Die Zeit zwischen Schule und Training versuche ich immer nochmal in Lernen und Hausaufgaben zu investieren. Es gab eine Zeit, in der ich mich überhaupt nicht für die Schule angestrengt habe. Ich bin zwar durchgekommen, aber nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Jetzt bin ich in der zwölften Klasse und schreibe bald mein Fachabi, weswegen ich auch auf jeden Fall nochmal mehr für die Schule machen möchte.

Vier Stunden Training pro Tag hört sich viel an und ist im Prinzip auch sehr viel, aber man macht das ja eigentlich nur abends. Ob ich da dann TV schaue oder trainiere, spielt im Endeffekt ja auch keine Rolle mehr.

Mit 17 hat man bestimmt auch noch andere Sachen im Kopf: Freundin, Party und Co.?

Ich will auf jeden Fall beide Sachen machen. Ich könnte jetzt nicht behaupten, dass CS:GO 80% meines Lebens einnimmt, was auch wirklich wichtig ist. Es soll auf keinen Fall die Überhand gewinnen. Es ist eher fifty-fifty. In den Ferien bin ich sogar viel mehr im Reallife unterwegs, wobei ich dann im normalen Alltag eher auf CS fokussiert bin. Das gleicht sich wirklich immer gut aus bei mir.

Zum Thema Freundin: Das ist echt schwer, weil man lange in der Schule sitzt und dann abends Training hat. Das dann einem Mädchen klarzumachen, ist nicht immer leicht. Ich habe aber trotzdem die Erfahrung gemacht, dass es auch Mädchen gibt, die das verstehen. Im Moment treffe ich mich sogar mit jemandem, der das versteht. Sie könnte aber nur meine Freundin werden, wenn sie wirklich zu 100 % verstehen würde, dass CS das ist, was ich mache und gerne mache. Sie muss das einfach akzeptieren, sonst könnte das nichts werden. Man muss sich halt Zeit nehmen. 19-23 Uhr geht bei mir nicht, davor kann ich aber immer. Es ist also vor allem eine Organisationssache.

Was möchtest Du einmal werden? Strebst du eine Ausbildung oder ein Studium an, oder soll es wirklich nur noch Counter-Strike sein?

Ich mache jetzt erst die zwölfte Klasse und dann mein Fachabi. Ich will nicht unbedingt studieren, sondern einfach noch mehr Zeit haben. Wenn ich die 13. Klasse mache, dann habe ich nochmal ein Jahr mehr für CSGO und das ist da echt schon viel. Danach werde ich mal sehen – ein Studium im Bereich Marketing würde mich allerdings doch schon interessieren.

Fulltime in CS wäre natürlich auch eine Möglichkeit.

Counter-Strike:Global Offensive – Das „Hobby“ von syncD

Wir haben vorhin von „Hobby“ gesprochen. Ist CS:GO überhaupt noch ein Hobby für Dich?

Auf jeden Fall. Ich würde es niemals als „Arbeit“ bezeichnen, solange ich damit nicht meine Brötchen verdiene. Klar, ich verdiene Geld damit, aber nicht so viel, dass ich davon leben könnte. Für mich wäre es auch bei höheren Beträgen immer noch ein Hobby. Ich definiere das so: Als Hobby zählt für mich etwas, das ich sehr sehr lange und mit viel Freude machen kann. Ich könnte den ganzen Tag zocken und hätte Spaß dabei, deswegen ist CS ein Hobby für mich. Ich glaube nicht, dass man das über jeden Beruf sagen könnte…

Was ist das Besondere in CS:GO für Dich? Anders gefragt: Was macht CS:GO aus (Stichwort „Mehr als nur Ballern“)? Wie würdest du CSGO einem Laien erklären?

Puh. CS ist für mich, wie ich vorher schon gesagt habe, ähnlich wie Fußball. Es kommt auf Teamfähigkeit an, Konzentration, Training, Ausdauer, usw. Ich spiele es nicht nur so „casual“, sondern ich will wirklich was erreichen. Wie im Fußball möchte man irgendwann der Beste sein. Genau so geht es mir mit CS auch.

Worauf kommt es an, wenn man in CS:GO gut werden möchte? Veranlagung, Training, oder beides? (Stichwort: erlernbar?)

Da kommen meiner Meinung nach sehr viele Faktoren zusammen. Ich denke es reicht sogar, wenn man sich primär erst mal selbst trainiert, vor allem das Aiming. Natürlich braucht man das gewisse „Brain“ für das Spiel, aber das kommt auch häufig automatisch, wenn man länger in einem Team spielt. Ein großer Aspekt ist auch die mentale Leistung. Du musst jeden Tag motiviert sein, Sport treiben. Ich mache z.B. jeden Tag vor dem Training eine halbe Stunde Sport, um on point zu sein.

Man muss in CS:GO wirklich wach sein, seinem Team helfen, konzentriert sein und sich Gedanken machen. Es kommt nicht immer nur aufs Aiming an. Wenn man wirklich mit seinem Team besser werden will, musst du dich wirklich reinhängen. Ich versuche immer, mein Team auch aufzumuntern und zu pushen, um die motivationale Ebene immer hoch zu halten.

In meiner Laufbahn habe ich schon oft mit Leuten gespielt, die sehr schnell tilt werden. Das hat auch irgendwo auf mich abgefärbt, wobei ich denke, dass ich das nochmal ablegen konnte. Natürlich tilte ich auch mal in Praccs wenn ich einen schlechten Tag erwischt habe, aber ich denke, das ist normal. Wenn’s dann in die Officials geht, bin ich der motivierteste Mensch. Ich schreie meine Leute an, weil die geil sind! Man will einfach gewinnen, ganz egal, wie man selbst spielt. Die Teammates pushen, das ist voll mein Ding.

Wie sehen Dein Training und Deine Tagesroutine aus? Was trainierst Du ganz explizit?

Ehrlich? Früher habe ich sehr wenig Wert auf mein eigenes Training gelegt. Ich habe sehr viel gepuggt. Seitdem ich bei den Playing Ducks spiele, mache ich mich eigentlich vor jedem Training warm und spiele z.B. aim_botz. Bei mir ist es so, dass ich immer kurz brauche, bis mein Mausgefühl sitzt. Deathmatch mag ich nicht wirklich.

Meine Tagesroutine: Nach der Schule essen, dann Sport und aim_botz vor dem Training.

In mein Movement habe ich sehr viele Stunden an Training investiert, da ich denke, dass gerade das Movement sehr wichtig in CS:GO ist. Ich glaube, dass ich darin mittlerweile ziemlich gut bin und mich auch gut verbessert habe. Ausbaufähig ist momentan auf jeden Fall mein Aiming…

Wer ist Dein größter Lehrer? Aika?

Tatsächlich nicht Aika, nein. Mein größter Lehrer ist P4TriCK, der mittlerweile bei PANTHERS Gaming spielt. Er hat mir sehr viel beigebracht. Maniac, mit dem ich auf der Gamescom gespielt habe, hat mir auch sehr viel gezeigt. Natürlich hat mir während meiner Zeit bei Sprout jeder dort enorm weitergeholfen.

KrowNii, der zwar eher unbeliebt in der deutschen Szene ist, habe ich auch viel zu verdanken. Mit ihm habe ich zwei Jahre gespielt und gerade weil er schon ESLM gespielt hat, als ich noch in der vierten Div. unterwegs war, hat es mir echt sehr geholfen, mit ihm zu spielen. Durch ihn habe ich sehr oft schon mit besseren Leuten gespielt, wodurch ich selbst dann auch viel besser wurde.

Zum größten Teil war aber echt P4TriCK mein Mentor.

Schaust Du viele Demos von dir selbst?

Nein, eher weniger. Ich habe mir allerdings angewöhnt, Demos von guten Spielern und Teams zu schauen. Von Astralis schaue ich z.B. viele Demos.

Wer sind Deine Vorbilder?

Ein Vorbild habe ich. Ropz von mouz ist echt ein Idol für mich. In seiner Anfangszeit hatte er mit viel Hate zu kämpfen und sogar JW hat glaube ich mal gesagt, dass er cheaten würde. Jetzt spielt er bei mouz, ist ein Toptalent und zeigt auf großen Bühnen immer wieder, dass er richtig gut ist. Da er auch relativ jung ist, kann ich mich mit ihm identifizieren.

FROZENN, mein Landsmann, ist auch noch sehr jung und spielt z.B. mit kRYSTAL im Team. Auch er ist eines meiner Vorbilder.

Worin siehst Du deine persönlichen Stärken? Worin Deine Schwächen?

Ich denke, dass ich mich immer fürs Team einsetze. Ich mache häufig das, was andere nicht machen wollen: Vorrennen beispielsweise. Ich flashe anderen und supporte gerne.

Eine meiner Schwächen ist bestimmt, dass ich oft traurig bin, wenn Leute nichts aus Situationen machen, in denen ich mich opfere und vorrenne. Natürlich passiert das mal. Der Gegner kann immer lucken. Aber wenn es neun von zehnmal nicht klappt, dann stimmt irgendetwas nicht. Ich vertraue aber eigentlich meinen Mates, vor allem Adrian, also Aika. Der kann einfach alles machen, das klappt auch immer. Der kann machen was er will, für den mach ich alles.

Ich habe aber auch schon in Teams gespielt, in denen das alles wirklich gar nicht geklappt hat. Irgendwann war ich mir dann auch zu schade, mich zu opfern. Meine Schwäche ist also zusammengefasst, dass ich manchen vielleicht zu viel und anderen zu wenig vertraue.

Was möchtest Du unbedingt noch verbessern? Individuell, aber auch im Team?

In unserem jetzigen Team ist es noch sehr chaotisch. Wir wollen da auf jeden Fall noch mehr Struktur herstellen und uns besser ordnen. Individuell kann man natürlich immer sein Aiming verbessern. Ich würde vor allem aber gerne noch disziplinierter werden. Manchmal mache ich drei Kills und gehe dann richtig tryhard auf die weiteren Kills – fürs Movie und so. In den Officials habe ich das eigentlich weitestgehend abgestellt, aber ich will es generell nicht mehr machen. Ich glaube, dass ich dann auch mehr Runden fürs Team holen könnte. Auch im mentalen Bereich muss ich noch arbeiten, weil ich manchmal Tage habe, an denen ich down bin und sich das dann auch in meinem Gameplay zeigt. Das muss ich besser kontrollieren können.

Karriere – Davids Weg nach oben

Wie war es für Dich, die Möglichkeit zu haben, bei Sprout zu spielen?

Anfangs war es sehr komisch. Ich wusste nicht mal, ob es die richtige Entscheidung sein würde, zu Sprout zu wechseln. Eigentlich wollte ich mein damaliges Team nicht verlassen, weil ich mich mit allen auch echt gut verstanden habe. Selbst meine Mates haben dann aber gesagt, dass es eine richtig große Chance für mich sei und ich unbedingt zusagen müsse. Ich habe nicht darüber nachgedacht, die Meisterschaft zu gewinnen und auch nicht daran, so populär zu werden. Nach vielen Gesprächen habe ich mich dann dazu entschieden, den Schritt zu wagen. Rückblickend war es eine der besten Entscheidungen meines Lebens bzw. meiner Karriere, auch wenn mir damals nicht klar war, was es bedeuten würde, zu Sprout zu wechseln

Die Saison bei Sprout lief super. Du hast eine tolle Leistung gezeigt (MVP Award). Hattest Du Druck? Wenn ja, wie bist Du damit umgegangen?

In meinem ersten Spiel gegen ESG (wir hatten davor nicht gepracct) war ich sehr nervös. Ich hatte sehr viel Angst, zeigte aber gleichzeitig ein gutes Spiel. Ich hatte zwar keine guten Stats – ich war B-Spieler auf Dust2. Auf der anderen Seite habe ich aber oft 1on1-Duelle gewonnen und somit meinem Team wichtige Runden gesichert. Für mich persönlich war das ein richtig gutes Gefühl, gegen sehr erfahrene und gute Spieler solche Duelle zu gewinnen.

Ich hatte bei Sprout halt auch oft Rollen, bei denen ich „vorrennen“ musste und dementsprechend nicht immer die besten Stats. Irgendwann waren mir die Stats egal.

Vor allem Nato hat mir echt verdeutlicht, dass es nicht auf die Stats ankommt. Der hat mich übertrieben gepusht. „Scheiß auf die Stats“ und „Unbinde Tab“ waren zwei Klassiker von ihm. Das hat mir echt geholfen, lockerer zu werden. Nach den Finals habe ich mit Nato auch etwas getrunken und er hat mir ständig weiter eingeredet, nicht mehr nervös zu sein. Das hat mir echt was gebracht und mittlerweile bin ich eigentlich in keiner Situation mehr nervös, auch nicht in der Schule, wenn ich mal ein Referat halten muss oder so. Ich werde glaube ich nie wieder mehr nervös sein, egal was ich mache.

Jetzt spielst Du die zweite Saison bei den Ducks. Nach Sprout ist das Dein zweites professionelles Team. Wo liegen die Unterschiede?

Sprout ist Fulltime. Das ist natürlich ein sehr großer Unterschied. Wenn wir Fulltime bei den Ducks spielen würden, könnten wir uns auch mehr vorbereiten und individuell mehr trainieren.

Außerdem sind natürlich die Spieler gänzlich verschieden. Spidii und denis sind natürlich krass und an die beiden kommt nicht jeder ran. Das sind Spieler, die extrem erfahren sind, Majors gespielt haben und gegen Top-Teams der Welt spielen. Das ist schon ein Unterschied. Zudem haben sie bei Sprout tow b im Hintergrund, der ein unglaublich starker Coach ist. Er ist meiner Meinung nach der schlauste Coach und nicht ohne Grund sagen manche, er sei der beste Coach der Welt. Er setzt sich wirklich krass für sein Team ein und analysiert auf sehr hohem Niveau. Er macht sich super viel Arbeit mit Strats und Antistrats.

Ich bin froh, dass wir bei den Ducks jetzt mit FrosTy auch jemanden haben, der uns aus dem Hintergrund heraus unterstützt und mit Aika und BMLN zusammen Taktiken entwickelt. Wir haben eine PowerPoint, in der man sich nochmal vor Matches die Taktiken durchlesen kann. Das hilft mir wirklich weiter.

Wie bist Du persönlich mit der durchwachsenen letzten Saison umgegangen? Hat es da auch mal teamintern richtig geknallt? Gerade Aika hat doch bestimmt mal auf den Tisch gehauen?

Ja, aber es lag nicht wirklich an Aika. Schon beim ersten Official mussten wir mit einem Standin spielen, was sehr ärgerlich war. Das Spiel haben wir dann auch verloren und unsere Motivation litt sehr darunter.

Im zweiten Official haben wir auch wieder verloren, was nicht zuletzt daran lag, dass wir sehr wenig trainieren konnten, da ein Spieler bei uns oft verhindert war. Relativ früh haben wir demnach auch gewechselt. Mit k4Ra hatten wir dann zum Glück jemanden, der sehr viel Zeit investieren konnte und diszipliniert mitzog. Aber nichtsdestotrotz standen wir in beiden Ligen schlecht da – dann noch ein neues Lineup, indem wir uns alle erst mal wieder zurechtfinden mussten. Das war halt echt blöd.

Teamintern kam es dann auch öfters zu Diskussionen, was der Teamchemie auch schadete. Natürlich ist diskutieren wichtig, aber oft auch unnötig und es stört einfach.

Am Ende der Season wechselte HighKitty für DeniMM zu uns. Mit zwei Standins war es dann auch relativ schwer, entsprechende Leistungen abzurufen. Wir hatten nie wirklich ein festes Fullteam auf dem Server.

Ich glaube aber, dass wir viel besser abgeschnitten hätten, wenn wir von Anfang an mit dem jetzigen Lineup gespielt hätten.

Wie kommst Du als noch sehr junger Spieler mit anderen klar? Bist Du da eher emotionaler, wenn es zu Diskussionen kommt?

Ich gehe relativ cool damit um. Ich sage eigentlich immer, dass wir es lieber nach dem Pracc diskutieren sollten. Ich kann anderen auch mal Recht geben.

Wie würdest Du Euer jetziges Lineup einschätzen? Wie lauten Deine Predictions?

Aika wird noch krasser sein als letzte Season. Auch veniq wird sehr krass sein. Ich werde mit HighKitty und BMLN veniq supporten, damit er dann alles umschießen kann. Sein Aiming ist richtig gut.

Veniq und ich sind sozusagen ein Zweierpaar und Aika hat dann auch nochmal seinen Supporter. Daher denke ich auch, dass die beiden echt gut spielen werden.

Allgemein auf das Team bezogen glaube und hoffe ich, dass wir in der ESLM nochmal aufsteigen. Ich denke auch, dass man vor uns schon Respekt haben kann.

Was sind Deine Wünsche und Ziele für die Zukunft?

Ich möchte auf jeden Fall nochmal auf die Finals. Ob ich die dann gewinnen muss – JA eigentlich schon. Ich bin immer fürs Gewinnen.

Je nachdem, wie es läuft, möchte ich auch international was erreichen, z.B. in der ESEA oder im Minor Qualifier.

Wenn Du einen Wunsch frei hättest: In welchem Team würdest Du gerne spielen?

Gute Frage. Entweder mit DuDe oder ScrunK im Team. Nicht unbedingt in dem Lineup, in dem die beiden spielen, aber ScrunK z.B. hat halt echt sehr viel Erfahrung und er ist ein sehr guter IGL. Dasselbe sagt man auch über DuDe, der denke ich in vielen Situationen nochmal richtig was aus dem Team rausholen kann.

Wenn ich das auf die jetzigen Teams beziehen würde, dann würde ich schon gerne auch bei expert spielen, da z.B. Andyy ein sehr guter Freund von mir ist und ich mich mit ScrunK auch gut verstehe. Syken ist übertrieben nett und JDC sowie alexRr sind beide richtig gute Spieler.

Die deutsche Szene – syncDs Zuhause?

Wie würdest Du die deutsche Szene beschreiben?

Ich denke, die deutsche Szene wird immer besser. Noch nicht vor allzu langer Zeit hieß es, man könne unter 18 nicht gut sein. Mittlerweile werden vor allem junge Talente sehr viel gefördert und der Trend bewegt sich immer mehr in diese Richtung, was ich persönlich sehr erfreulich finde.

Einen Schwachpunkt sehe ich darin, dass viele aus der Community einem nicht alles gönnen. Das sollte sich ändern.

Passend dazu: Spürst Du Rückhalt bei Siegen oder denkst Du eher, dass viele Neider unterwegs sind?

Bei mir ist es so, dass sich wirklich viele für mich freuen. Ich versuche auch, mit jedem gut auszukommen.

Wie stehst Du zum Thema „German Shuffle“?

Ich finde der „German Shuffle“ ist nicht notwendig. Gerade in dieser Season war es sehr komisch. Ich habe schon relativ früh mitbekommen, dass die PANTHERS wechseln, was für mich persönlich nicht nachvollziehbar war, da sie ein echt starkes Lineup hatten. Natürlich kann DuDe jetzt z.B. Fulltime spielen und das war auch bestimmt ein Grund für ihn, zu wechseln. Ich persönlich finde das schade und glaube, man kann viel mehr erreichen, wenn man versucht, sich mit einem Team oder zumindest einem festen Kern hochzuspielen und weiterzuentwickeln. Wenn man viel wechselt, kommt es auch immer dazu, dass man mit Spielern zusammenspielt, mit denen man eigentlich nicht so gut auskommt. Im Endeffekt wechselt man dann wieder und das geht immer so weiter.

Das war die erste Folge der Serie HAUTNAH. Seid gespannt auf nächste Woche, in der Euch am Freitag um 19:00 Uhr wieder eine neue Folge erwarten wird!