HAUTNAH feat. Finn
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HAUTNAH feat. Finn

Feb 15 Playing-Ducks  

HAUTNAH feat. Finn

„Es ist cool, ein Teil einer solch traditionsreichen und erfahrenen Organisation zu sein..“

Herzlich willkommen zur fünften Folge von HAUTNAH. In unserer heutigen Folge stellen wir Euch unseren CS:GO Team-Manager Finn Luca „Finn“ Wettern vor, der von den WiseWizards zu uns stieß. Finn ist zwar noch sehr jung, bringt aber den nötigen Willen und die entsprechende Motivation mit, das Team voranzubringen. Gemeinsam mit ihm haben wir über den Job eines Managers gesprochen und ihn gefragt, welche täglichen Aufgaben er zu bewältigen hat.

Wer ist Finn Luca „Finn“ Wettern?

Willkommen zum Interview! Stell Dich bitte kurz vor, denn wie Du weißt: #kennekeinen gibt es bei uns ab sofort nicht mehr! ?

Moin Moin, und danke erst einmal für die Einladung 🙂 Ich heiße Finn, bin 17 Jahre alt und wohne in der wunderschönen Hansestadt Hamburg. Aktuell besuche ich noch die Schule und strebe mein Abitur an, welches ich voraussichtlich 2020 absolvieren werde.

Einige kennen Dich womöglich aus deiner Zeit bei den WiseWizards, bei denen Du lange Zeit als Manager aktiv warst. Wie bist Du überhaupt zum Manager-Business gekommen?

In die Position des Teammanagers bin ich eher durch Zufall gekommen. Anfang 2016 habe ich selber noch in einem Team gespielt, was aber sehr am Spaß orientiert war. Als dieses sich dann aufgelöst hat, habe ich in unserem damaligen Clan gefragt, was ich machen könnte, weil ich nicht mehr spielen wollte und dann war ich eben ein Stück weit in diese Szene reingerutscht. Damals war es noch keineswegs professionell und ich wusste auch nicht, was für eine Vielzahl an Aufgaben vom Team Manager abverlangt werden. Als ich dann Mitte 2017 zu den WiseWizards kam, fing es für mich erst so richtig an. Ich habe viel lernen dürfen, besonders durch Phido, meine Spieler, die Ligaleitungen und auch andere Kontakte, die sich mit der Zeit dann aufgebaut haben. Im Großen und Ganzen also reiner Zufall.

Offline und abseits des Servers – oder: einfach nur Finn.

Was bist Du im Reallife für ein Typ? Eher entspannt zuhause, oder mit Freunden unterwegs?

Das hängt bei mir ganz von der Jahreszeit ab. Im Winter bin ich sehr gerne drin und genieße die Wärme und spiele auch viel. Im Sommer hingegen bin ich oftmals auch lange an schönen Abenden draußen und chill mit Freunden. Ein weiterer Faktor ist hier auch die Schule. Habe ich eine Woche mit vielen Klausuren, bin ich eher für mich alleine und lerne daheim und entspanne mich dann abends eben mit ein paar Serien oder ähnlichem.

Weiß Dein Umfeld, dass Du dich intensiv in der eSport-Szene einbringst? Wie stehen sie dazu?

Mein Umfeld weiß bedingt davon. Meine Familie integriere ich schon eher in das Thema und ich versuche ihnen auch den eSport besser zu erklären und was z.B. meine Aufgaben sind. Freunde oder Klassenkameraden versuche ich da größtenteils nicht zu involvieren, weil viele auch einfach nicht verstehen was eSport ist. Sie denken oft nur, dass es doch nur das Spielen von Videospielen ist und dahinter kein Sinn steckt. Meine Familie sah es eine Zeit lang ähnlich, bis ich ihnen ein paar Fakten zu dem Thema gezeigt und auch erläutert habe. Vom Spielen selbst halten sie immer noch nicht viel, meinen aber auch, dass ich Aufgaben in Managementbereichen gerne übernehmen sollte. Dennoch ist für meine Eltern meine schulische Laufbahn am wichtigsten.

Wäre Fulltime eine Option für Dich? Wenn ja, unter welchen Voraussetzungen? Bei welcher Orga?

Fulltime zu gehen wäre ein Traum für mich. Voraussetzungen wären hierbei ganz klar, es erst nach der Vollendung meines Abiturs anzugehen, sofern sich die Möglichkeiten dazu ergeben würden. Die Organisation wäre mir hierbei eigentlich egal, natürlich muss alles drum herum passen und man sollte sich wohlfühlen. Ich könnte mir auch vorstellen, im internationalen Bereich zu arbeiten, sollte da ein Angebot kommen.

Ist Dein noch junges Alter eine Einschränkung? Wie gehen ältere Spieler damit um?

Mein Alter ist manchmal eine Hürde, welche aber nicht mehr so groß ist. Das größte Problem für mich war immer, mich durchzusetzen. Mit der Zeit lernt man es aber und dann ist es auch kein Problem mehr. Man lernt nie aus und gerade durch mein Alter habe ich natürlich auch noch nicht allzu viel Erfahrungen im Berufsleben sammeln können. So kommt zum Beispiel hinzu, dass ich mittlerweile Rechnungen schreibe, was ich zuvor auch nie gemacht habe. Einige Spieler ziehen auch den Hut vor mir, dass ich so viel Verantwortung dann eben übernehme und alles versuche zu managen.

Finn als Manager

Wie viel Zeit investiert Du in Deine Tätigkeit und worin bestehen Deine täglichen Aufgaben?

Das Zeitinvestment variiert. Mal gibt es Tage, da muss man weniger machen und an anderen ist man länger zugange. Ich schaue täglich, ob sich etwas in meinem Postfach tut. Ist dies nicht der Fall, dann checke ich einfach, was so in der Szene abgeht und bin viel auf Twitter unterwegs. Ich versuche, mit den Spielern einen guten Kontakt zu hegen und bin zu den offiziellen Spielen auch immer im Teamspeak. Ich schreibe Rechnungen, terminiere die Spieltage, pflege diese in unseren Kalender ein, stehe bei Fragen der Spieler zur Verfügung und kümmere mich im Allgemeinen um ihr Wohlergehen. Hinzu kommt, dass ich die Schnittstelle zwischen den Ligen, anderer Teams und meiner Spieler zur Orga bin.

Warum ist ein Team-Manager wichtig? Könnte ein Team auch ohne funktionieren?

Ein Team-Manager ist kein muss, nimmt allerdings viel an Arbeit ab, was dem Team enorm den Rücken stärken kann. So können die Jungs sich ganz auf das Spielen fokussieren und müssen sonst eigentlich nichts machen. Das Ausfüllen von Dokumenten für Ligen, das Terminieren der Spiele und allgemeine Sachen, die Ligen oder Cups betreffen, fallen für sie weg, da ich diese administrativen Aufgaben bewältige.

Hast Du es selbst mal mit Spielen versucht, oder bist Du von Anfang an in diese Richtung gegangen?

Ich selber habe es mal probiert, jedoch auch sehr schnell gemerkt, dass ich nicht so viel Zeit und Kraft dort investieren möchte. Zwar spiele ich jetzt auch viel, aber auch nur dann, wenn ich wirklich Bock auf CS habe. Wenn man Spieler ist, ist man eben auch gezwungen zu spielen, wenn man mal nicht so richtig Spaß daran hat oder nicht viel trifft, was einen auch oft runterzieht.

Wie genau unterstützt Du das Team der Playing Ducks?

Der Hauptgrund, warum Geppi mich haben wollte, war eben, dass ich ihm die Aufgaben im Bereich CS abnehme. Bei den Playing Ducks ist im Counter-Strike Bereich immer etwas los. An dieser Stelle auch nochmal einen riesen Dank an ihn für das Interesse und die Möglichkeit, mich weiterhin fortzubilden.

Die Hauptaufgabe ist es, alles mögliche an organisatorischem Kram den Jungs abzunehmen, sodass diese sich voll und ganz aufs Spielen konzentrieren können und sich nicht während des Trainings z.B. mit Terminen für das nächste Spiel herumschlagen müssen.

Was macht den Job eines Managers aus? Was bedeutet Dir der Job?

Man sollte definitiv im Großen und Ganzen gesehen Spaß haben an dem, was man macht. Darüber hinaus sollte man sich auch in der Organisation, bei der man ist, wohlfühlen. Ich bin sehr gerne in der Szene am Spielfeldrand, auch wenn die deutsche CS Szene oft noch eine verhasste ist. Der Job bedeutet mir viel, da ich gerne die Szene auch mit vorantreiben möchte und versuchen will, immer mein Bestes zu geben. Absolutes Manager-Idol für mich ist dabei Lenz von BIG, welcher sehr viel Erfahrung mit sich bringt und einen großartigen Job macht – sofern man das als Außenstehender beurteilen kann.

Kann jeder Manager werden? Wenn ja: Wie würde der Weg dorthin aussehen?

An für sich kann jeder Manager werden, ja. Man müsste jedoch mit Menschen umgehen können und auch keine Angst haben, mal die Stimme zu erheben. Da mein Weg eher ein zufälliger war, ist es schwer zu sagen, dass es nur den einen richtig Weg geht. Ich denke eben bei WiseWizards war es ganz cool, weil sie mir trotz meiner fehlenden Erfahrung die Möglichkeit gaben, mich im obersten Bereich einzuarbeiten (99Damage Div 1 als ich dort anfing). Hier ist aktuell ein gutes Beispiel auch AYB, welche “R0bby” gepickt haben. Robert hat auch noch nicht viel Erfahrung und ihm kann viel durch Asmo (Gründer und ehemaliger Spieler) oder auch fLx (mit im Management) beigebracht werden. Man sollte also einfach versuchen, in der Szene immer up2date zu sein. Das A und O sind aber die Kontakte, die man knüpfen sollte.

Finns Karriere

Was bedeutet es Dir, ein Teil der Playing Ducks zu sein?

Es ist cool, ein Teil einer solch traditionsreichen und erfahrenen Organisation zu sein. Auch hier lerne ich sehr viel durch Geppi oder auch Thorsten. Eins sei dennoch gesagt: Im Herzen werde ich immer ein kleiner Zauberer sein, da diese für mich meine “Ausbildungsorganisation” waren und ich in Phido und Alena dort auch sehr gute Freunde gefunden habe. Dennoch ist es schön, nun eine „Ente“ zu sein und ich erhoffe mir den ein oder anderen Erfolg.

Worin liegen die Unterschiede zwischen den WiseWizards und den Playing Ducks?

Die WiseWizards waren eine sehr familiäre Organisation mit auch verhältnismäßig wenigen Leuten im Management, welche es nun knapp zwei Jahre gab, während bei den Playing Ducks hingegen eine deutliche Struktur vorhanden ist, die auch schon mehrere Jahre an Erfahrung mit sich bringt. Als Vergleich könnte man für die WiseWizards ein Startup nehmen und die Playing Ducks ein mittelgroßes Unternehmen, wenn man es so vergleichen mag.

Wie würdest Du die bisherigen Ergebnisse der laufenden Saison einschätzen und beurteilen?

Ich finde, die Jungs schlagen sich aktuell absolut okay. In der ESLM haben wir nun die ersten Spieltage absolviert und stehen im Mittelfeld. Gesagt sei allerdings, dass wir direkt die stärksten Gegner bekommen haben, dennoch leider die ein oder andere Map liegen lassen haben. Ich bin sehr gespannt, wohin wir uns noch entwickeln können und wie dann auch die 99Damage Saison für uns wird 🙂

Als abschließende Worte möchte ich mich noch für das Interview bedanken und auch jedem Leser anbieten, mir bei weiteren Fragen gerne auf Twitter eine private Nachricht zu schreiben 🙂