Wie war es eigentlich damals? Das Jahr 2017 war definitiv nicht unser Jahr. Alles begann mit einem Streit um einen Namen mit Penta Sports, der sich fast ein Jahr hinzog, gefolgt vom Verlust unseres Hauptsponsors und den damit verbundenen Problemen.
In den vorangegangenen Jahren hatten wir viele Erfolge in verschiedenen Spielen auf nationaler und internationaler Ebene erzielt. Wir wollten die Ducks weiterhin international positionieren. So kam das damalige Team von Fnatic in unser Teamhaus und absolvierte ein einwöchiges Trainingslager. Durch diese PR-Aktion kamen viele andere Organisationen auf uns zu, und wir kreierten einen neuen Namen für das Teamhaus: „ESport Leistungszentrum“.
Für dieses haben wir auch eine spezielle Landingpage erstellt, der sich Organisationen wie TakeTV, München ESport Center, Euronics Gaming und viele andere anschlossen. Auf der CeBIT erzählte der Gründer der Ducks dem ehemaligen Inhaber von Penta von seinem Vorhaben und es kam zur Antwort: „Wir machen das Gleiche, aber größer in Berlin.“ Wir dachten uns nur: „Na dann, macht mal. Was könnte schon schiefgehen?“
Doch es folgte eine massive PR-Kampagne von Penta Esports mit allem Drum und Dran. Unser Gründer hatte dann beim Patentamt den Namen angemeldet, etwa 800 Euro ausgegeben und musste dann das Ergebnis der Prüfung abwarten. Zwischenzeitlich riet Jonny R. dem Gründer: „Thorsten, lass es, es bringt nichts und nur Stress.“ Wir wollten jedoch im Recht bleiben.
Am Ende wurde die Eintragung nicht genehmigt, mit einer gefühlten 20-seitigen Absage. Diese kam jedoch erst im Sommer 2018, zu einem Zeitpunkt, als Penta bereits aktiv auf PR-Tour war. Drei Jahre später haben sich die Parteien ausgesprochen, und ja, wir waren die Ersten, aber das ist jetzt „Schnee von gestern“.
Dann gab es noch die plötzliche Absage nach der Gamescom 2017 durch unseren damaligen Hauptsponsor. Trotz eines bestehenden Vertrags und einem persönlichen Treffen acht Wochen zuvor, wurden die Verträge sofort aufgelöst. Wie kam es dazu? Unser Gründer sprach die Inhaber auf der Gamescom an und erkundigte sich nach den zugesagten Artikeln, die bis dato nicht geliefert wurden.
Daraufhin wurde, auf der Gamescom kommuniziert, dass Gelder eingespart werden müssten, trotz des laufenden Vertrags. Drei Tage nach der Gamescom kam per E-Mail die sofortige Beendigung des Vertrages. Nur Wochen zuvor waren Teams für den internationalen Bereich eingestellt worden. Dem Sponsor war das natürlich egal, es ging um das Wohl der Firma und um Arbeitsplätze, so die damalige Kommunikation. Verständlicherweise, aus ihrer Sicht.
Bis Ende 2018 haben die Spieler alle ausstehenden Beträge durch die Ducks erhalten, und wir machten weiter. Nicht international, sondern zurück zu den Wurzeln, in Deutschland.
Was haben wir aus dem Jahr 2017 gelernt? Man sollte lieber die kleinen knusprigen Brötchen backen, statt das große knusprige Baguette zu wollen.
Herzliche Grüße, Thorsten